Hauptstadt | Thimphu |
König | Jigme Khesar Namgyel Wangchuck |
Staatsform | Konstitutionelle Monarchie, Parlamentarische Regierungsystem |
Einwohnerzahl | 754.000 |
Fläche | 38.394 qkm |
Amtssprache | Dzongkha; Englisch ist weit verbreitet |
Staatsreligion | Mahayana-Buddhismus (Vajrayana-Form) |
Zeitzone | MEZ + 5 |
Währung | Ngultrum(1:1 an die indische Rupie gekoppelt) |
Mit 754.000 Einwohnern und 39.000 qkm stellt Bhutan, etwa so groß wie die Schweiz, eines der am geringsten besiedelten Länder dar, wobei 79% der Bhutaner auf dem Land Leben. Das Land ist in 20 Distrikte, sogenannte Dzongkas unterteilt. Etwa 10% der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Thimphu, mit steigender Tendenz. Von der Bevölkerung sind etwa 75% Buddhisten und 25% Hinduisten. Der Buddhismus kam im 7. Jahrhundert aus Tibet nach Bhutan und bestimmt seitdem die Geschichte des Landes.
Im 17. Jahrhundert entstand aus mehreren kleinen Fürstentümern das vereinigte Land Bhutan, das ab dem Jahr 1907 von der Dynastie der Wangchuk-Könige regiert wird. Die Könige Bhutans werden neben den Göttern, Heiligen und hohen Lamas sehr verehrt. Der König trägt den Titel "Druk Gyalpo" (Drachenkönig). Der aktuelle Druk Gyalpo heißt Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Er ist der fünfte König der Dynastie der "Drachenkönige" und übernahm im Jahr 2006 das Amt im Alter von 28 Jahren. Er war zu diesem Zeitpunkt das jüngste Staatsoberhaupt der Welt.
Bhutan hat in relativ kurzer Zeit eine drastische Entwicklung durchgemacht. Von einer Feudalgesellschaft, über zu einem Gemeinwesen, das von Klerus und weltlicher Verwaltung regiert wird, bis hin zu einer fortgeschrittenen Agrargesellschaft. Das Land des Donnerdrachens erreichte das neue Jahrtausend mit Hilfe von moderner Bürokratie, die dabei ist, sich so gut es geht der Globalisierung zu wiedersetzen.
Bis ins 20. Jahrhundert hinein traten geheimnisvolle Menschen in Bhutan auf. Der Heilige Guru Rinpoche zum Beispiel, der im 8. Jahrhundert lebte, rief den Buddhismus ins Leben, auf dem das heutige Leben der buddhistischen Gesellschaft basiert. Zhabdrung Ngawang Namgyal etablierte im 17. Jahrhundert die Idee der nationalen Einheit und wurde der Gründer des Königreichs von Bhutan. Den Beginn der modernen Geschichte Bhutans kennzeichnet die Einführung der absoluten Erbmonarchie im Jahre 1907.
Die ersten beiden Könige Ugyen Wangchuk (König von 1907 bis 1926) und Jigme Wangchuk (König von 1926 bis 1952) übten eine traditionell hierarchische Regierungspolitik aus, wodurch Bhutan als Nation gestärkt wurde. Die Obrigkeiten regierten direkt über die Einwohner, wodurch in der größtenteils ländlich geprägten Gesellschaft eine Entwicklung stattfand. Es etablierte sich die typische Beziehung zwischen Volk und König - der Herrscher sorgt für das Wohlergehen seiner Untertanen, wohingegen das Volk ihm seine vollste Achtung schenkt.
Bhutan, das zwischen den Ländern Indien und China liegt, fühlte sich zu jener Zeit vom Rest der Welt bedroht, worauf das Königreich beschloss, sich komplett von der Außenwelt zu isolieren.
In den 50'er Jahren des 20. Jahrhunderts begann der dritte König Jigme Dorje Wangchuck (1952 bis 1972) schließlich mit der Modernisierung Bhutans und leitete im Jahre 1961 staatliche Entwicklungspläne ein. Daraufhin öffnete sich Bhutan der Welt mit Unterstützung von seinem Nachbarstaat Indien. Bhutan nahm Kontakt zur UNO auf und heute pflegt es Beziehungen zu 21 Staaten.
Der Modernisierungsprozess beschleunigte sich, als der vierte König Bhutans (1972 bis 2006), Jigme Singye Wangchuk, an die Macht kam. Das Land des Donnerdrachens machte einen enormen Aufbau von Infrastruktur mit. Es wurden Straßen und Brücken, Schulen und Krankenhäuser gebaut und auch Telekommunikationsnetze und Stromnetze wurden installiert. Auch wenn man versuchte, den Lebensstil in der Landwirtschaft zu fördern, zogen im Laufe der Modernisierung immer mehr Menschen in Städte.
Jigme Khesar Namgyel Wangchuck ist seit dem 9. Dezember 2006 der fünfte Drachenkönig der seit 1907 herrschenden Wangchuck-Dynastie. Die feierliche Krönung fand erst knapp zwei Jahre später, am 6. November 2008, im Tashichhod Dzong mit anschließender Feier im Nationalstadion statt. Er war zu diesem Zeitpunkt mit 28 Jahren das jüngste Staatsoberhaupt der Welt. Im Mai 2011 verlobte er sich mit der bürgerlichen zehn Jahre jüngeren Bhutanerin Jetsun Pema. Die Hochzeit fand am 13. Oktober 2011 statt.
Das Königreich Bhutan unterliegt im Moment einer historischen Veränderung, von einer traditionellen Monarchie hin zu einer demokratischen, konstitutionellen. Auch wird die Gesellschaft Bhutan umstrukturiert um den Anforderungen der heutigen Welt Stand zu halten. Somit lässt sich Bhutan als Land zwischen Moderne und uralten Traditionen bezeichnen.
Der König erhielt seine Schulausbildung zuerst mit anderen Kindern in Bhutan, dann besuchte er ein Internat im US-Bundesstaat Massachusetts, anschließend das private Wheaton College und danach das Magdalen College der Oxford University in England. Hier erreichte er einen "Master of Philosophy" in Politik. Im Jahr 2011 verlieh ihm die Keiō-Universität die Ehrendoktorwürde.
Das Wesen der bhutanischen Bevölkerung fasziniert mit ihrer sanften und ursprünglichen Art. Die Menschen sind sehr humorvoll und offen gegenüber anderen Kulturen. Ihr Verhalten ist noch auf Zeiten des Ursprungs des Königreichs zurückzuführen.
“Das Königreich Bhutan hält an den Werten und Prinzipien der Vergangenheit fest, die dem Land geholfen haben, ein einzigartiger Ort in einer sich rapide ändernden Welt zu bleiben.”Trotz alledem hält Bhutan an seinen Werten und Prinzipien fest, die ihm bis heute geholfen haben, mit seiner Einzigartigkeit der globalisierten Welt entgegen zu stehen und nicht der Materialisierung zu unterliegen.
Im Jahre 1961 wurde die erste befahrbare Straße Bhutans gebaut, welche das Land mit Indien verband. Im Laufe der Zeit wurde diese zu einer Bundesstraße ausgebaut, so dass man heute im Westen von Bhutan von Indien her nach Norden und quer durch das Land nach Osten fahren kann, um es dann nach Süden Richtung Indien verlassen kann. Im Südwesten ist der Grenzübergang bei Phuntsholing und im Südosten bei Samdrup Jongkhar.
Ich bereise schon seit Jahrzehnten Südostasien (Bhutan, China, Indien, Indochina, Indonesien, Kambodscha, Laos, Mergui, Myanmar, Nepal, Sri Lanka, Thailand und Vietnam) abseits des Massentourismus immer mit dem Fokus die Sitten, Bräuche der Einheimischen zu verstehen.